Forschungsprojekte

Die Zukunft gestalten.

Krebs ist heute oft kein Todesurteil mehr: Die Heilungschancen sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. 65 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer in NRW überleben laut Landeskrebsregister die Erkrankung inzwischen. Das liegt vor allem daran, dass die Behandlungsmöglichkeiten immer besser werden. Außerdem erkennen Ärzte viele Krebserkrankungen bei Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig. In diesen Fällen ist die Prognose oft gut.

Trotz der Fortschritte bei den Therapien ist Krebs in NRW noch immer die zweithäufigste Todesursache – nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb ist es wichtig, auf dem Gebiet weiter nach Behandlungsmöglichkeiten zu suchen. Die KrebsStiftung NRW unterstützt deshalb Forschungsprojekte, deren Ergebnisse helfen, die Behandlung von Krebs zu verbessern. Nachfolgend möchten wir zwei Forschungsprojekte vorstellen, die wir in den vergangenen Jahren unterstützen durften:


Metastasenforschung der Universität Düsseldorf

Metastasen entstehen, wenn sich Krebszellen vom eigentlichen Tumor lösen, sich in anderen Körperteilen und Organen wie Lunge, Leber, Knochenmark oder im Gehirn ansiedeln und dort zu Tochtergeschwulsten heranwachsen. Die Metastasierung ist im Verlauf einer Krebserkrankung die häufigste Todesursache – insbesondere dann, wenn der Primärtumor bereits entfernt werden konnte und die metastasierten Tumorzellen durch mögliche Krebstherapien nicht abgetötet werden können.

Forscher haben beobachtet, dass bereits Vorläufer solcher Metastasen über den Krankheitsverlauf mitentscheiden. Diese im Blut zirkulierenden Metastasen-Vorläuferzellen (circulating tumor cells, CTC) unterscheiden sich in ihren Eigenschaften und Fähigkeiten von den Zellen des Primärtumors. Und sie können sich bereits in einer frühen Phase der Krebserkrankung und meist völlig unbemerkt im Körper ausbreiten. Der frühe und rechtzeitige Nachweis dieser Zellen bietet die Chance, diese gezielt behandeln zu können.

Ein Forscherteam am Universitätsklinikum Düsseldorf hat daher in einem Forschungsprojekt nach Wegen gesucht, um Tumorzellen im Blut von Krebspatienten aufzuspüren. Ziel des interdisziplinären Forschungsverbundes DCC-Net war es, die CTC einzeln zu isolieren und mit modernen Technologien zu analysieren, um zum Beispiel Veränderungen in ihrer Erbinformation, der DNA, zu erkennen. Das ermöglicht eine zielgerichtete Therapie. Mit der „Diagnostischen Leukapherese“, einer Art Blutwäsche-Verfahren, konnten die Forscher zirkulierende Tumorzellen deutlich häufiger nachweisen. Ein Meilenstein auf dem Weg, wichtige Informationen über den aktuellen Stand und den Verlauf der Krebserkrankung zu gewinnen, der es ermöglicht, Entscheidungen für eine zielgerichtete Therapie zu treffen.

Für ihr Projekt benötigten die Wissenschaftler Laborarbeitsplätze mit spezieller Ausrüstung. Dazu gehörten unter anderem besondere Filter für die Fluoreszenz-Mikroskope. Die KrebsStiftung NRW stellte dafür 10.000 Euro zur Verfügung.


Effekte von Yoga nach der Tumortherapie

Eine Krebserkrankung ist für Körper und Geist ein Kraftakt. Und auch die Behandlung ist für Betroffene oft ein langer und anstrengender Weg. Begleitende Therapien können ihnen helfen, diese schwere Phase durchzustehen. Am Comprehensive Cancer Center am Universitätsklinikum Münster haben Forscher deshalb untersucht, welche positiven Auswirkungen Yoga auf die Genesung hat.

In dem Projekt „Validierung der Effekte von Yoga-Training in der frührehabilitativen Phase nach Tumortherapie“ konzipierten die Wissenschaftler Kurse speziell für Krebskranke. Das Angebot richtete sich an Patientinnen und Patienten während und nach der Krebstherapie. Eine umfassende Evaluierung begleitete die insgesamt 117 Einzelkurse. Das Ergebnis war eindeutig: Alle Teilnehmer konnten ihre Lebensqualität durch das Yogaprogramm deutlich verbessern. Die KrebsStiftung NRW hat das Projekt mit 7.000 Euro gefördert.

Wenn auch Sie dazu beitragen wollen, die Behandlung von Krebs zu verbessern, können Sie uns mit einer Spende unterstützen.